Biofeedback – natürliche und innovative Behandlung von Bruxismus
Der Fachbegriff Bruxismus beschreibt unbewusste Kieferbewegungen, insbesondere das Aufeinanderpressen der Zähne und das Zähneknirschen. Die verschiedenen Ausprägungen dieses Phänomens und die daraus resultierenden Beschwerden wie auch mögliche Ursachen dieser Fehlfunktion haben wir in unserem Beitrag “Bruxismus” vorgestellt.
Das Biofeedback bietet eine innovative Therapie für Bruxismus-Betroffene:
- Biofeedback ist eine Methode der Verhaltenstherapie, die Bezeichnung ist eine Ableitung aus dem altgriechischen βίος / bios – Leben und dem englischen feedback und bedeutet Rückmeldung.
- Die Rückmeldung physiologischer Abläufe, die normalerweise nicht aktiv kontrolliert werden, schafft eine Wahrnehmung und damit eine Korrekturmöglichkeit für unerwünschtes Verhalten.
- Eine Bruxismus-Schiene mit integrierter Biofeedback-Technologie kann das nächtliche Zähneknirschen messbar machen und nachhaltig reduzieren.
Nach einer kurzen Einführung zu der Frage “Was ist Biofeedback?” erfahren Sie im folgenden Text, welche Vorteile diese Methode hat, in welchen Bereichen damit gute Erfolge erzielt werden und – last but not least – wie die Bruxismus-Therapie mit Biofeedback in der Praxis aussieht.
Interessieren Sie sich für dieses Verfahren, weil Sie selbst oder Angehörige von nächtlichem Kieferpressen und/oder Zähneknirschen betroffen sind? Entdecken Sie die innovative bruXane Zahnschiene, die Ihre Bruxismus-Episoden und die damit verbundenen Beschwerden wirksam lindern kann.
Wissenschaftliche Belege für den Einsatz von Biofeedback bei Bruxismus
Der Fachbegriff ‘Bruxismus’ beschreibt das unbewusste, wiederh Anspannen der Kaumuskelaktivität, sowohl im Schlaf als auch im Wachzustand, das sich insbesondere durch Kieferpressen und Zähneknirschen äußert.1 Typische Symptome sind Zahn- und Kieferprobleme sowie unspezifische Schmerzen und Verspannungen im Gesicht, Nacken, Schultern und Rücken.
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Biofeedback-Methode auch hier gute Resultate erreicht: Bei nächtlichem Bruxismus wird die Häufigkeit und Dauer des Knirschens messbar reduziert und das Allgemeinbefinden erheblich verbessert. Beim Test verwendet wurde die innovative bruXane Biofeedback-Zahnschiene.2
Die innovative Biofeedback-Methode kombiniert mit der symptomatischen Behandlung von Bruxismus – bruxane
Die bruXane Zahnschiene ist eine Weiterentwicklung der klassischen Knirschschiene, die nachts im Mund getragen wird und gleich zweifach wirkt:
- Die Schiene schützt die Zahnoberflächen vor weiterer Abnutzung
- Die integrierte Biofeedback-Technologie hilft, die Knirsch-Dauer langfristig um über 70 % zu reduzieren, indem sie bei jedem Knirschen eine dezente Rückmeldung durch Vibration und Summen gibt – ohne jedoch den Schlaf zu stören.
Die bruXane Zahnschiene trägt sich ähnlich wie eine herkömmliche Knirschschiene und ist ebenso einfach in der Handhabung.
Biofeedback-Therapie: unterschiedlicher Ablauf je nach gewählter Behandlungsvariante
Biofeedback ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl von Verfahren, die darauf abzielen, normalerweise unbewusst ablaufende physiologische Prozesse zu beeinflussen. Dazu zählen unter anderem:
- Herzrate & Blutdruck
- Atemfunktionen
- Haut- & Körpertemperatur
- Muskelaktivität3
“Die erstaunlichste Erkenntnis der Biofeedback-Forschung ist, dass die autonomen Körpervorgänge gar nicht autonom sind, sondern durch Lernprozesse beeinflusst werden können.”
Lothar Niepoth (Diplompsychologe, Psychologischer Psychotherapeut, Biofeedbacktherapeut der DGBfb (Deutsche Gesellschaft für Biofeedback), Supervisor der DGVT (Deutsche Gesellschaft f. Verhaltenstherapie)
Im ersten Schritt der Biofeedback-Therapie werden diese Prozesse mithilfe verschiedener elektronischer bzw. elektromechanischer Geräten durch eine optische oder akustische Rückmeldung wahrnehmbar gemacht. So wird dem Patienten bspw. ein Blutdruckmessgerät angelegt, das die Messwerte in Echtzeit auf einem Monitor anzeigt oder durch einen Signalton mitteilt.
Im zweiten Schritt wird durch das stete Feedback ein Lernprozess angeregt. Die Rückmeldung muss prompt und eindeutig sein, zudem sollte sie so gestaltet sein, dass die Veränderung der Messwerte in die gewünschte Richtung vom Patienten positiv erlebt wird – bspw. durch eine Farbskala, die von rot (zu hoher Blutdruck) über gelb zu grün (normaler Blutdruck) wechselt. Diese positive Rückmeldung verstärkt den Lernprozess, so dass der Patient nach einer gewissen Trainingsphase zunehmende Selbstkontrolle über die entsprechende Körperfunktion gewinnt.4
Traditionell wird das Biofeedback-Training in einer Klinik bzw. Praxis durchgeführt. Hier wird der Patient durch einen ausgebildeten Biofeedback-Therapeuten begleitet und in seinem Lernprozess unterstützt.5 Doch auch in nicht-klinischen Bereichen kann diese Therapie erfolgreich sein, wie eine Fallstudie zum Stressresistenz-Training bei Führungskräften zeigt: Hier wurde das Erlernen von Entspannungstechniken durch die Messung der Herzratenvariabilität (HRV) mittels Ohrclip unterstützt, um die Möglichkeiten der mentalen und emotionalen Selbstregulation bewusst zu machen.6
Trotz der zunehmenden Anerkennung des Verfahrens ist die Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen bislang uneinheitlich geregelt, hier gilt es, stets im Einzelfall nachzufragen.
Die positiven Effekte der Biofeedback-Therapie
Die Biofeedback-Therapie ist eine natürliche, risikoarme und nachhaltige Behandlungsmethode, die das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Patienten erheblich verbessern kann.
Natürlich und nicht invasiv: Behandlung mit Biofeedback
Biofeedback ist nicht invasiv, es greift weder chirurgisch noch pharmazeutisch in den Körper ein.7 Das Abtrainieren nachteiliger physiologischer Prozesse beruht auf einem natürlichen Lernprozess, der nur in der Trainingsphase durch Sensoren und Messgeräte unterstützt wird.
Schnelle Symptomlinderung & langfristige Bruxismus-Reduktion
Die Biofeedback-Behandlung zielt nicht nur auf eine sofortige Symptomlinderung, sondern auch auf längerfristige Ergebnisse ab. Das Abtrainieren negativer physiologischer Prozesse braucht einige Zeit, aber erreicht auch eine nachhaltigere Wirkung.
Biofeedback: Eine Steigerung der Lebensqualität
Die Biofeedback-Therapie kann eine nachhaltige Reduktion unerwünschter Körperfunktionen und damit verbundenen physischen und psychischen Belastungen bewirken. Dadurch wird das allgemeine Wohlbefinden der Betroffenen oft erheblich verbessert. Sehr wichtig ist auch die Erfahrung erhöhter Selbstwirksamkeit8 und das Training des ‘Auf-den-Körper-Hörens’, was sich auch positiv auf andere Lebensbereiche auswirken kann.
Häufige Einsatzgebiete der Behandlungsmethode
Wissenschaftliche Studien zeigen eine besonders gute Wirksamkeit der Biofeedback-Therapie bei:
- Craniomandibulärer Dysfunktion (CMD)
- Spannungskopfschmerz & Migräne bei Erwachsenen9
- Angststörungen10
- Bluthochdruck11
- Raynaud-Syndrom12
- Verstopfung bei Erwachsenen13
- Urin-Inkontinenz bei Frauen (Biofeedback-Training des Beckenbodens)14
- Epilepsie15
Leiden Sie an Zähneknirschen und sind interessiert an einer Therapie mit Biofeedback? Dann lassen Sie sich von der Wirksamkeit von Biofeedback überzeugen mit unseren bruXane Schienen. Lesen Sie auch mehr zu den Ursachen von Zähneknirschen.
Wissenschaftliche Quellen
1 Deutsches Zitat lt. Deutsche Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGFDT) und Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK): Diagnostik und Behandlung von Bruxismus. S3-Leitlinie, Langversion, S. 9, 11. AWMF-Registernummer: 083-027. Stand: Mai 2019. URL: https://www.dgzmk.de/documents/10165/1373255/083-027_S3_Bruxismus_Langversion.pdf/523e36be-0eef-440f-83d6-9b19e1b0a284
2 Bergmann, A., Edelhoff, D., Schubert, O. et al.: Effect of treatment with a full-occlusion biofeedback splint on sleep bruxism and TMD pain: a randomized controlled clinical trial. In: Clinical Oral Investigations, 2020, 24, S. 4005–4018.
3 Winfried Rief, Niels Birbaumer: Biofeedback. Grundlagen, Indikationen, Kommunikation, Vorgehen. Klett-Cotta 2018, S.1-2.
4 Winfried Rief, Niels Birbaumer: Biofeedback. Grundlagen, Indikationen, Kommunikation, Vorgehen. Klett-Cotta 2018, S.1-2.
5 Frank DL, Khorshid L, Kiffer JF, Moravec CS, McKee MG.: Biofeedback in medicine: Who, when, why and how?. In: Mental Health in Family Medicine 2010;7(2), S. 85-91.
6 Dr. Dirk Volker Seeling & Anna Breise (B.Sc.): Gesundheitsmanagement: Balance am Arbeitsplatz (2016).
7 Karl-Michael Haus, Carla Held et al.: Praxisbuch Biofeedback und Neurofeedback. Springer-Verlag, 2015, S.147.
8 Richard Crevenna: Kompendium Physikalische Medizin und Rehabilitation: Diagnostische und therapeutische Konzepte. Springer-Verlag 2016, S. 208.
9 Nestoriuc, Y., Rief, W., & Martin, A.: Meta-analysis of biofeedback for tension-type headache: Efficacy, specificity, and treatment moderators. In: Journal of Consulting and Clinical Psychology, 2008, 76(3), S. 379-396. SOWIE Nestoriuc, Y., & Martin, A.: Efficacy of biofeedback for migraine: A meta-analysis. In: Pain, 2007, 128(1-2), S. 111-127.
10 Wells, Ruth & Outhred, Tim & Heathers, James & Quintana, Daniel & Kemp, Andrew: Matter Over Mind: A Randomised-Controlled Trial of Single-Session Biofeedback Training on Performance Anxiety and Heart Rate Variability in Musicians. In: PloS one, 2012.
11 Greenhalgh J, Dickson R, Dundar Y.: Biofeedback for hypertension: a systematic review. In: Journal of Hypertension, 2010 Apr;28(4), S. 644-52.
12 Karavidas, M.K., Tsai, PS., Yucha, C. et al. :Thermal Biofeedback for Primary Raynaud’s Phenomenon: A Review of the Literature. In: Applied Psychophysiology and Biofeedback, 2006, 31, S. 203–216.
13 Satish S.C. Rao: Biofeedback therapy for constipation in adults. In: Best Practice & Research Clinical Gastroenterology, Vol. 25, Issue 1, 2011, S. 159-166.
14 Weatherall M.: Biofeedback in urinary incontinence: past, present and future. In: Current Opinion in Obstetrics and Gynecology, 2000 Oct;12(5): S. 411-413.
15 Sterman MB.: Basic concepts and clinical findings in the treatment of seizure disorders with EEG operant conditioning. In: Clinical Electroencephalography 2000;31: S.45–55.